Rosszähne, Maximilian Klettersteig
Ein weiterer wunderbarer Tag begrüßt uns. Die knappe Zeit zwischen Frühstück und Aufbruch erzeugt dank der bereits eingespielten morgendlichen Routine keine Hast. In friedlicher Fahrt gehts via Kastelruth nach Seis, wo uns die Gondelbahn gemütlich zur berühmten Seiser Alm hochträgt. Das grandiose Hochplateau empfängt uns in seiner morgendlichen Schönheit, wunderbar.
Die Santner Panoramabahn bringt uns zum Punkt 2009 m. Ab hier auf schusters Rappen über die Seiser Alm und dann immer steiler aber herrlich schattig hoch zur Rosszahnscharte 2499 m. Wir überqueren die Scharte in Richtung Tierser Alpl, wo es kurz davor steil hoch zum Einstieg des Maximiliansteigs führt. Wisel findet die Route optimal und schon bald ist die ganze Truppe am klettersteigeln. Nach Bewältigung des schuttigen Einstiegscouloir führt der Steig in angenehmer Schwierigkeit zum ersten Gipfel, dem Grossen Rosszahn 2653 m., was unter Zuhilfenahme des Zehnfingersystems ein reines Vergnügen darstellt. Der „Bieli“ braucht dazu nicht einmal den Tabulator und Res bewältigt das ganze sogar mit neun Fingern, bravo. Das Tagesziel in den Augen folgen wir dem Grat und meistern schließlich den Gipfelaufschwung zum höchsten Punkt, der Cima di Terrarossa (Roterdspitze) 2655 m.
Das Picknick ist uns mitten in den Edelweiss vergönnt, sicherlich eine nicht alltägliche Gegebenheit. Doch da, mitten im Lunch und in friedlichem Ambiente hat ein Compatriot aus dem grossen nördlichen Kanton plötzlich die Frechheit, sich unverschämter Weise nach dem Durchschnittsalter unserer Gruppe zu erkundigen. Aber das schlimmste, nachdem ihm Trudi das Durchschnittsalter punktgenau zw. 25 und 30 Jahren beschreibt, fängt er an so saublöd zu grinsen. Sein durchaus berechtigter Neid ist unschwer erkennbar.
Nun, wir lassen ihn quasi links liegen und wenden uns dem Abstieg zu. Dieser zeigt sich ohne Schwierigkeiten bei herrlichem Panorama auf Schlern und Rosengarten. Aber er führt runter bis zur Gugglochegg 2350 m und von da bei drückender Hitze wieder hoch zur Trierser Alpl 2450 m. Eine schweißtreibende Sache doch hier können die Flüssigkeitsspeicher aufgefüllt werden. Der weitere Rückweg erfolgt auf der Zustiegsroute, einfach mit müderen Schritten, der Santnerbahn entgegen, wo Agi durch quer gelegte Stöcke vom Besteigen des Sessels abgehalten werden sollte, notabene wieder von einer Angehörigen aus dem grossen Kanton, die sich nicht für die Katze angestellt haben will. Nun, Agi lässt sich nicht beirren, schiebt die Dinger zur Seite und fährt gemütlich mit diesem Gefährt zu Tale. Eine Traumtour geht entspannt zu Ende, es ist bereits die fünfte in dieser Woche.
Danke Wisel für die gute Auswahl und die umsichtige Führung.