Veteranen

Klettersteige Sass Rigais

Tourenbericht: Erwin Schleiss
Tourenleiter: Alois Rey
  • Im Zustieg zum Sass Rigais (Bildmitte)
  • Der Südwestanstieg beginnt
  • Klettersteigfeeling
  • Zwischenstück im Schotter
  • Herrlicher Tiefblick
  • Licht und Schatten
  • Steil und ausgesetzt
  • Immer schön einhängen
  • Es wird nochmals steil
  • Querung mit Blick zum Monte Pelmo und zur Civetta
  • Prachtswetter und fast alleine im Aufstieg
  • Am Gipfelgrat
  • Gipfelfoto
  • Im Abstieg über den Ostgrat ist nochmals Vorsicht und Konzentration notwendig
  • Ziemlich alpin
  • Der "asilo trölus" im Schottergelände (rechts im Bild)
  • Auch der Abstieg hats in sich
  • Geschafft, der Rest ist nur noch Pflichtprogramm
  • Coole Truppe, unsere Veteranen!

Auch der letzte Tourentag verspricht Traumwetter. Wisel kann seine Schlechtwettervarianten im Köcher definitiv kübeln und muss etwas Gescheiteres aushecken. Da unsere Truppe gestern so artig gewesen ist – vorsichtig, aber immer schön zügig vorwärts gegangen, kein Gemotze – schlägt er einen weiteren Klettersteig vor. Etwas länger und steiler noch als gestern sollte es werden. Selbstverständlich finden die besonders eindringlich zu Vorsicht mahnenden Worte wie immer unsere offenen Ohren, und den Hinweis, die Karabiner des Klettersteigsets seien auch einzuklinken, werden wir in der Folge (unabhängig vom Verhalten des Chefs) auch konsequent ernstnehmen.

Los geht’s am Morgen so zeitig es der Betrieb der Gondelbahn erlaubt hoch zum Almhotel Col Raiser. In anständigem Tempo marschieren wir in einer knappen Stunde an der Regensburger Hütte vorbei (!) über die Cisles Alm hoch zum Einstieg des Klettersteiges. Das Edelweiss ist hier nahezu ein Massenkraut! Unterwegs kommt uns eine Gruppe Esel entgegen. Irgendwie will es scheinen als ob sie einen ihrer Artgenossen vermissen würden…

Nun folgen etwa zwei Stunden wunderbare Kraxelei gut 700 Meter hoch zum Sass Rigais (ein Gipfel der Geisler Gruppe) auf 3025 m. Mit herrlichem Paronama werden wir da für unsere Anstrengung belohnt, und mehrere Ziele und Wege aus den vorangegangenen Tagen können wir quasi nochmals von oben begutachten.

Der Abstieg erfolgt über eine andere Route des Klettersteiges. Er erweist sich als nicht ganz «ohne».

Wisel ermahnt erneut zur Vorsicht, insbesondere solle man keine Steine lostreten. Es herrscht deutlich mehr Gegenverkehr als beim Aufstieg, die Leute gehen den Steig offenbar eher in umgekehrter Richtung. ...Huch! Was wurstelt sich denn da durchs lose Gestein hoch? Ist es am Ende das mutmasslich vermisste Exemplar der Grautiergruppe vom Vormittag?? Schon möglich, es handelt sich jedenfalls um einen Equus troellus (Tröllesel) mit Helm, eine unerwünschte Mutation des Equus asinus asinus (Hausesel, für seine vorsichtige Gehweise bekannt). Wisel spricht das Exemplar mit der deutschen Artbezeichnung an und ruft ihm Weiteres in einer inoffiziellen Universalsprache zu. Und siehe da: Equus troellus merkt, dass er gemeint ist und scheint offenbar auch zu verstehen – er bewegt sich subito zurück zum Weg mit festerem Untergrund! Voilà: Sprachen muss man können!

Den Abstieg meistern wir +/- problemlos und sind froh, die Route so rum absolviert zu haben. Ein Aufstieg über all diesen Grümpel wäre wohl mühsamer gewesen. Zum lockeren Auslaufen wandern wir nun wieder über die Cisles Alm, teilweise querfeld-/wald-ein. Das beschert nochmals ein paar hübsche Einblicke in diesen abwechslungsreichen Naturpark Puez-Geisler.

Auf der Terrasse des Almhotels Col Raiser beendet unsere Zehnergruppe dann die heutige Tour und damit auch den Wanderteil der gelungenen Woche. Rundum zufrieden stossen wir an mit Radler, Bier und Schorle. Alle schwärmen. Wäre ein* Glarner*in unserer Gruppe gewesen hätte er/sie/es bestimmt aus voller Kehle frohlockt: «Es isch würggli schüüh gsi».

Tour vom 29. August 2023 | Bericht vom 14. September 2023

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