Vilztür – Schuelöffel statt Tierfäderen
Rothenflue zum zweiten mahl, denn der Wettergott wott am Nachmittag wieder goh Tunderen, Blitzen und Seichen. Zuerst wurde das obligate Kaffee genehmigt im Bergrestaurant Rothenflue. Dann ging es was für eine Bergtour nicht üblich ist, zuerst nitzi. Die Alpweiden waren noch vom Regen der letzten Nacht sehr nass. So mussten wir schön den Weg nehmen. Eine Abkürzung hätte wohl auf dem Hosenfüdli geendet!
Bei der Schlüsselflue genossen wir die schöne Aussicht auf den Talkessel und die Stoosalpen. Über mehrere schliefrigä Stägätritt erreichten wir die obere Stotzigweid. Die schöne Blumenpracht war die eine Seite, die andere war das hohe Gras, das uns die Schuhe und die Hosenbeine plätschnass machte. Sehr elegant hüpften alle über den Hag und wir verschwanden im gächen Wald unter der Schlüsselflue. Der Weg war gut, nur an einigen Stellen wurde es still und ich musste ja nicht anhalten. Und plötzlich waren wir im Villztüür, eine kleine Weid mitten im Wald und alle waren froh, trockenen Boden unter den Füssen und die Sonne im Gesicht zu haben.
Nachher ging das Weglein, dass man allpot suchen musste ä chli opsi durch den Rotenfluewald. Zweimal querten wir ä stotzige Wildiheuplangg. Auch versperrten uns es paarmal umgefallene Bäume den Weg. Wir hüpften aber elegant darüber und keine Hose hatte ein Schranz. Der Weg verzweigte sich und wir hatten die Wahl, zur Müsliweid oder durch den Schuhlöffel wieder auf die Alp Rotenflue zu gelangen.
Alle wollten sich durch den Schuhlöffel hoch zwängen und vorher noch beim Wildiheu Gädeli ä chli Znüni essen. Immer wieder zogen so nütige Nebelschwaden vorbei, die Sonne war aber Herr der Lage und unser Gemüt in Hochform. Nach äs paar Schoggälädeli und einem Schluck Honigkrüter war die Bezwingung des Schuhlöffels noch die Krönung einer kurzen aber schönen Tour.
Nach dem Durstlöschen und dem Geniessen eines Kaffees im Gipfelstubli brachte uns die Seilbahn wieder nach Rickenbach und jetzt konnte es der Wettergott fröhli la tschäderä, was er auch glie machte. Die Zufriedenen Brigitte, Silvia, Agnes, Walter, Beat und der Wegweisende Sebi.