Pragelchöpf
Schon wieder eine Tour verschoben. Am Dienstag noch Regen, am Mittwoch noch stark bewölkt aber am Donnerstag eitel Sonnenschein. Der Nachteil der Verschiebung ist nur, dass einige Terminkollisionen haben. Aber drei Frauen und sieben Zwerge reisten ins Muotatal.
Erst noch einen Café "is Kondieters", dann Fahrt bis unterhalb Bergen. Ein kurzer Fussmarsch dann gings angenehm obsi zum Schinboden. Bei der oberen Hütte bot uns Thadde Kaffee an, das wir dankend annahmen. Als Apero wurde frisches, kühles Bergquellwasser aufgetischt. Nach dem Kaffee wurde noch eine Flasche Weissen aufgefahren. Jetzt musste ich intervenieren. "Susch simmer am Mittag nu da."
Jetzt ging es zwischen weidendem Vieh zu den Chöpf. Erst zuoberst konnten wir den trockenen Wasserlauf, der bei jedem Wetter tiefer wird, queren. Auf den Chöpf machten wir Rast. Bis hier darf man im Winter mit den Schi, dann wegen Wildschutz nicht mehr weiter. Wir durften. Ich erklärte wie wir die mit Felsblöcken durchsetzte Risi queren. Ich habe einige Fixpunkte zum avisieren, aber es braucht schon einige mutige Schritte. Dies 250 Meter entsprechen nicht dem üblichen T2 Raster. Einige hatten den Plausch, andere weniger.
Mit Schweisstropfen erreichten wir den ersten der Pragelchöpf. Im Hang, weil ein umgestürzter Baum den Gipfel blockierte, machten wir Mittagsrast. Im Felsen über uns entdeckten wir einige Steinböcke. Erstaunlich, wie sie sich in den Felsbändern bewegen, so sicher wie wir auf dem Tanzparkett. Zwischen urtümlichen Felsen der Pragelchöpf ging es weiter, den Weg gesäumt mit herrlichen Alpenblumen. Bald mussten wir auf die Alpweiden weichen. Einige Häge mit Stüpferdrähten waren unter oder über zu queren. Warum wir diesen Weg wählten, sahen wir bald. Oben war der ganze Hang angeriessen.
Wir erreichten das Firstli, das leider vom Vieh schon abgeweidet war, und somit kaum mehr Blumen vorhanden waren. Bei der neuen "Hansis Hütte" bot unds die freundliche Aelplerin feinen frischen Milchdrink an. Jetzt war nur noch der letzte Teil über Guetentalboden bis zu den Autos zu bewältigen. Ein Blick zurück zeigte uns, dass die Felsen ab Forstberg bis Mieseren schon zur Hälfte im Gewölk eingmacht war. Aber beim "Höll Brünel" schien noch die Sonne. Wir habe heute eine Wanderung gemacht, die auf keiner Karte gezeichnet ist. Eine Insider-Tour die für Alle etwas geboten hat.
Der Tourenleiter
Beat Suter