Gibelwald
Am Sonntagabend war die Wettervorhersage noch sehr schlecht und ich wollte lieber zuhause hocken. Als es aber immer mehr nach Nieselregen aussah packte mich das Abenteuer, das Gibelhorn doch vom Bierkeller aus zu ersteigen.
Das Postauto brachte uns trocken zum Bierkeller und schon standen wir im Regen. Das idealste Ghüdel wurde ausgepackt: Regenschutz, Dach, Pelerine oder ä grosse Huät tat es auch. Der gute Weg war im Buchenwald schon etwas nass, aber der leichte Regen machte ihn noch nicht häl. Es ging auch noch nicht hüntsch opsi, sondern den Steinschlagnetzen entlang. Als der Weg plötzlich ender einem Hirschpfad als dem erwünschten steinigen Bergweglein glich, mussten alle sechs hertä Siechä wider durnitzi stägeren und der Ziechonige merkte bald, dass er einen Abzweiger nach rechts verpasst hatte.
Von jetzt an gings zickzack opsi, über umgefallene Bäume und entlang von schönen Moosflächen. Immer mehr durch Tannenwald war auch der Weg trockener. Als auch noch eine Hirschschlieferi und ein kleiner Felsmocken überschritten wurde, waren wir schon fast doben. Im Känzeli wurde der ganze Talkessel von oben begutachtet.
Nachdem erstmals der Durscht gelöscht war, nahmen wir die Waldstrasse und eine Abkürzung nach Aufiberg, jetzt war nicht mehr chüchä angesagt, sondern schnorrä. Statt Rindviecher waren peruanische Berglamas und Wasserbüffel am Wegesrand. Statt Einheimische oder Schulkinder, französische Steimuräbiegeler unterwegs. Aufiberg ist eine internationale Hoheit. Nach dem Chätziboden nutzten wir die Grienhufen statt das nasse Wiesland für den Aufstieg Richtung Grillpatz. Der Weg über den oberen Gibel gleicht einer wunderbaren Charenlandschaft. Einmal durch einen Föhnsturm leergefegt, hat sich der Wald wieder zurückgemeldet und überwuchert nun die blanken Charensteine. Durch ein mystisches Weglein durch ein Charental erreichten wir das Chäsweidli und das Chlausenkappeli.
Jetzt war das Restaurant Windstock nicht mehr weit und was dann geschah könnt ihr euch selber ausdenken. Der Rückweg übers Mülistettli nach Rickenbach machten wir nach es paar Kaffee locker. Mit ä chlie posititiver Einstellung kann man also auch bei nicht ganz idealem Wetter eine diänige Wanderung machen.
Der zichonige Sebi.