Gersau-Platten-Niderurmi-Mänschenacher
Seit Tagen ziehen immer wieder Fronten über das Land, bringen Regenschauer und auf den Gipfeln ein ‘Schüümli’ Schnee. Dicke Nebelschwaden hängen herunter, und es will nicht richtig Tag werden. An eine Skitour denkt der Tourenleiter Wisel Rey heute sicher nicht, aber an eine Wanderung doch schon. So führt er vier wetterfeste Männer und zwei Frauen vom Gersauer Bad über Frutt zur Renggstrasse hinauf, wo nach kurzer Distanz ein schmaler Pfad abzweigt. Auf einem weichen Teppich aus goldgelben und rostroten Blättern von Buchen und Ahorn federn unsere Schritte. Auch auf den steilsten Wegabschnitten schwitzen wir nicht. Wir sind nicht gerade unterkühlt, jedoch ein wenig enttäuscht, vor dem Restaurant Platten das Schild ‘Heute geschlossen’ anzutreffen. Aber für solch schwierige Fälle haben wir Louis, der mit seinem Charme kurzerhand Tür und Tor öffnet… schon sitzen wir in der warmen Gaststube vor einem feinen Kaffee!
Weiter geht es über Lücken zum Niderurmi hinauf, den steilen ‘Grasbörtern’ entlang zum Mänschenacher, Äbnet und Kuorez. Zwischen dem Herbstwald glitzert der stahlblaue See, darüber wie angezuckert der Schwalmis, das Buchser- und Stanserhorn. So spät im Jahr sind die steilen Matten immer noch stattgrün, sehr zur Freude von Schafen und Ziegen. Hier wird die selten gewordene Rasse der Kupferhalsziegen mit rostrotem Kopf, starken Hörnern und langem zottigen Haarkleid gehalten. Auf dem schmalen Pfad hinunter durch den Eichwald entfalten die herbstlichen Farben, die südländisch anmutenden Föhren, Eiben und Stechpalmen ihre volle Pracht. Der Kreis schliesst sich nach 11 km und gut 600 Höhenmetern. Durch ein kleines Föhnfenster zeigt sich die Sonne und schaut zu, wie wir in Festlaune die Tour mit Kaffee und Kuchen abschliessen. Alfons, Irene, Louis, Sebi und Werni danken Dir, lieber Wisel, für diesen schönen Tag!