Wiss Nollen-Misthufen
Nollen sind mir ja bekannt, aber ein Misthufen? Nein. Da muss ich hin! Also früh aufstehen. Z Züri regnet es in Strömen. Das kann ja heiter werden! Auch die Schotterpiste bis höher als Hellberg hat es in sich – und unsere Mythen sehen aus dieser Perspektive merkwürdig aus. Anfangs schnatternd, dann immer ruhiger steigen wir aufwärts, wo zerklüftete Karrenfelder sogar das GPS verwirren. Kurt lotst uns in knietiefes Unkraut, das neckischerweise auf schlüpfrigem Untergrund wächst und uns netterweise die Sicht in die Spalten verunmöglicht, so dass wir eine halbe Stunde mit Tasten und Probieren verbringen, immer brav auf und ab, aus T2 werden Stellen T4. Doch niemand reklamiert.
Endlich geht es zügig in bunter Alpenflora obsi, so wie das sein sollte, und um 12 Uhr erreichen wir unser Ziel bei böigem Wind. Von Süden formiert sich eine noch neblige, dafür aber imposante Föhnwalze. Den Misthufen streifen wir mit unseren Blicken. Ob wohl Saharastaub die Tief- und vor allem Rundumsicht trübt? Den Abstieg über Karrenfelder in dieser Oednis (Rauhwacke, Kalk, Mergel, Flysch) nehmen wir noch sorgfältiger in Angriff. Das GPS hat nun gute Laune, sogar ein Schneehuhn lässt sich blicken und hören, und ein Block mit Versteinerungen erzählt von uralten Zeiten. Trotzdem ist niemand traurig, als wir die Autos regenfrei erreichen.
Danke Kurt für diese aussergewöhnliche Tour für aussergewöhnliche Leute in aussergewöhnlicher Landschaft!