Veteranen

Wanderwoche Stubaital

Tourenbericht: Silvia, Johanna, Louis, Agi, Thomas, Beat, Lisa, Bernhard, Walter, Monika, Wisel, Benno, Regula, EFZ
Tourenleiter: Alois Rey

Hinfahrt – Samstag, 3. September 2022
Schwyz 08:00 Uhr. Abfahrt zu Regulas und Wisis Veteranen-Tourenwoche der SAC Sektion Mythen. Wetter „ Äs tued langsam zuheiterä - je nöcher mier zum Stubaital chömid“. Im Stift Stams, in der Orangerie, gibt es zuvor einen kleinen Imbiss. Der Pflichtbesuch der Stiftskirche ist äusserst lohnenswert. By the way, Wisi empfiehlt uns, wegen der Baustelle auf der Europabrücke der Brennerautobahn, die Bundesstrassen zu benützen. Aber ohä! Da geschieht das Unvorhergesehene. Ein Autounfall auf der B182. Wartezeit für Geduldige etwa 1 Stunde. Bei uns Zuhause hiesse es: “die Unfallstelle wird grossräumig zu umfahren“. Nur wo? Zurück nach Innsbruck und doch auf die Brennerautobahn? Mier händ ja d’r Ziit? Am späteren Nachmittag erreichen wir sicher den Stacklerhof, unser ABC, advanced base camp. Petrus freute sich riesig, als er uns wiedererkennt und lässt seinen Tränen über Neustift freien Lauf. Am Abend stellt uns Wisi mit Begrüssung zur Tourenwoche die Verhaltensregeln und die sonntägliche Bergtour vor. Er fordert bedingungslosen Gehorsam, allenfalls werde er „grantig“ für den Rest der Woche.
Silvia, Johanna und Louis, EFZ

Kleiner und Grosser Trögler

Gruppe Wisel – Sonntag, 4. September 2022
Die Wetterprognose mit Gewittern am Nachmittag und die zu bewältigenden 1300 Höhenmeter verursachen unserem Tourenleiter einiges Kopfzerbrechen und vielleicht eine schlaflose Nacht. Er kommt zum Schluss, dass beizeiten aufzubrechen ist und ein gemächliches, aber sportliches Tempo angeschlagen wird. Dass diese Strategie genau richtig ist, zeigt sich zuhinterst im Stubaier Tal gleich zu Beginn unseres Aufstieges: Ein verheerendes Unwetter hat kürzlich die Brücke zerstört, was für uns einen Umweg bedeutet und den Zeitbedarf vergrössert. Steil windet sich der Waldweg zur Sulzenaualm hinauf. Am Rande eines saftig grünen Kessels steht die behäbige Alphütte. Der sanfte Bach mäandert durch die weite Ebene, die von schroffen Wänden umschlossen ist. In engen Kurven steigt der ruppige Bergweg zwischen Felsen und Latschenkiefern hinauf; wir kommen gut voran. Die Sonne brennt, Schweisstropfen fallen auf Steinplatten und Schuhe. Doch dann geniessen wir vor der Sulzenauhütte auf 2191 m ein kühles Getränk. Nun folgen 700 extrem steile Höhenmeter auf schmaler Wegspur und an Stahlseilen und auf Bügeln durch ein enges Felskamin. Jetzt stehen wir auf dem Kleinen Trögler und nach einem luftigen Blockgrat auf dem Grossen Trögler 2902 m. Rundum reihen sich Gipfel an Gipfel, Wisel nennt unzählige beim Namen, uns gefällt besonders das Zuckerhütl, der mit 3502 m höchste Tiroler Gipfel. Die herbstlich gefärbte alpine Landschaft ist von faszinierender Schönheit. Auf dem Stubaier Gletscher, besser gesagt, von dem was noch übriggeblieben ist, graben und wühlen Baumaschinen, als ob sie den Berg zerfleischen wollten. Der hilflose Versuch, den Gletscher mit Folien abzudecken, um das Abschmelzen zu verhindern, zeigt die Ohnmacht des Menschen. Ein gut begehbarer Pfad führt durch Geröll steil hinunter zur Dresdnerhütte bei der Mittelstation Fernau. Hier überlassen wir den weiteren Abstieg gelenkschonend der Luftseilbahn und dem Bus zurück zu den Autos. Vier unserer Gruppe nutzen die Gunst der Stunde und gondeln hinauf zur Bergstation Eisgrat und weiter zur Schaufelspitze auf 3300m, dem höchsten Punkt des hochalpinen Stubaier Skigebietes. Für unsere Sonderwünsche haben Regula und Wise,l wenn immer möglich, ein offenes Ohr… und das macht die Rey-Tourenwochen so speziell… Herzlichen Dank!
Agi Schindler

Sulzenauhütte und Blaue Lacke

Gruppe Regula – Sonntag, 4. September 2022
„In der Früh“, als ich Petrus wieder treffe, kann er sein Glück kaum fassen. Seine Augen fangen an zu strahlen und Neustift zeigt sich von der sonnigen Seite. Wetterangepasst beginnen wir heute mit der anspruchsvollsten Tour. Gruppe Regula, zu der wir uns gemeldet haben, beginnt die Einlauftour beim PP RaffeinBrücke. Auf dem „Wilde Wasser„ Weg steigern wir unsere Betriebstemperatur und erreichen schon bald die Grawa Wasserfälle. Bänklein laden uns ein zum Verweilen. Ein Photoshooting muss reichen. Nein, wir wollen weiter. Eine ½ Stunde marschierten wir rechtsseitig an der von den umliegenden Fernern mit milchigem Gletscherwasser gefüllten Ruetz entlang. Das so eingesammelte Wasser führt diese zuerst in die Sill und später in Innsbruck in den am Lagh dal Lunghin entsprungenen Inn. Etwa 220 Km hat er bis hier zurückgelegt. Die Flurschäden der heftigen Unwetter, die Mitte Juli das Stubaital heimsuchten, sind immer noch sichtbar. Diese Urkraft des Wassers endet auch in einer Tragödie um den seither vermissten Pfarrer Augustin von Neustift, der am 9. September von der Gemeinde verabschiedet wurde. Dann zweigt der Bergweg in den Wald ab und steigt stetig aufwärts. Erst mit Wurzelwerk durchgesetzt, dann aber steiniger, welches ein angemessenes Schritttempo erforderte. Hie und da quert ein Rinnsal den Aufstieg. Nach 1 ½ Stunden erblicken wir die Sulzenaualm. Im hinteren Teil dieser wird ein kurzer Halt zwischengeschaltet, bevor die letzten 330 Höhenmeter zur Sulzenau- Hütte bewältigt werden. Es ist gerade Mittag 12:00 Uhr. Ein gut verdaulicher Imbiss stärkt die Wandermuskeln und sofort geht es weiter hoch zur Blaue Lake, einem kleinen kalten Gletschersee. Die beiden Bürgler Mädels bestaunten meine farbenprächtige Bergbekleidung und meinten: “diese passe gut zur Abfallabfuhr“. Ich jedoch meine: “Kleider machen Leute, wenn auch nur Güselmannä“. Hoch oben am Grat erspähen wir die Gruppe Wisi, die gerade im Hohlicht verschwindet und später beim Gipfelkreuz auf dem Grossen Trögler wieder erscheint. Der Abstieg führt auf demselben Weg ins Tal, nur etwas vorsichtiger. Ein Misstritt ist schnell getan. Zurück bei der Alm Sulzenau. Eine Herde Schafe und Walliser Schwarzhalsziegen beäugen unseren Vorbeimarsch. Dazwischen mischten sich zwei narchtige Servicetechniker und prüfen die Luft nach Pheromonen. Ist da noch Arbeit zu tun? Nach dem Ausflug in die Biologie rasten auch wir für einen Durstlöscher auf der Alm. Noch bleiben circa 600m Abstieg zum PP. Die unbändige Kraft der tosenden Ruetz wird immer lauter. Ein untrügliches Zeichen – wir nähern uns der Talsohle. Die kurze Rückfahrt nach Stackler ist ein leichtes. Vor dem Nachtessen erklärte uns Wisi die Tour vom Montag, und wir freuen uns bereits auf das verdiente Abendessen, nach dem es, leicht müde, in die „Nischtere“ geht. Gute Nacht, ihr Bergtüreler - ä schöni erschti Tour hinder üs.
Silvia, Johanna und Louis, EFZ

Blaser

Gruppe Wisel – 5. September 2022
Das Wetter ist uns an diesem Tag einmal mehr gut gesinnt. Pünktlich - entsprechend den Vorgaben von Wisel - fahren wir los in Richtung Brenner und nehmen schon bald eine Abzweigung in ein Seitental. Eine schmale Strasse führt steil empor bis zur Wallfahrtskirche Maria Waldrast. Das von Wisel gewählte Ziel wäre, den für die Einheimischen sehr beliebte Gipfel „Serles“ zu besteigen. Die heftigen Niederschläge vom Juni haben aber den Zugang zum Serles unpassierbar gemacht. Wisel muss sich kurzfristig für einen anderen Gipfel entscheiden. Ziel ist nun die Überschreitung des Kalberjochs, über die Peilspitze bis zum Blaser und zur Blaserhütte. Zuerst steigen wir steil empor inmitten von Legföhren bis zu weiten, steinigen Wiesen. Vom Joch aus geht‘s auf schmalem Pfad über einen Grat bis zum Gipfel. Das Ausgesetzte ist sonst nicht so meine Sache, aber mit der Unterstützung von Wisel an den einzelnen heiklen Orten, ging dies auch für mich bestens. Die Aussicht vom Gipfelkreuz aus ist beeindruckend trotz der Wolken, die vom Westen heraufziehen. Nach einem gemütlichen Halt in der Blaserhütte (mit Kaiserschmarren) wanderten wir im Zick-Zack eine Geröllhalde hinunter und über sattgrüne, weiche Weiden und schönem Wald zurück zum Ausgangspunkt.
Thomas Neidhard

Maria Waldrast

Gruppe Regula – Montag, 5. September 2022
Wisel bringt mich mit drei Frauen nach Medraz. Kaum ein paar Meter von der Strasse steht die Blutschwitzer Kapelle. Hier beginnt auch der Kreuzweg nach Maria Waldrast. Auf weichem Weg, fast wie auf einer Finnenbahn, steigt der Wanderweg angenehm den lichtem Wald hinauf. Wir zählen die Kreuzwegstationen und haben so immer die noch bevorstehende Strecke im Radar. Nach der Querung einer Waldstrasse mit super Aussicht auf die andere Talseite mit Kreuzjoch erreichen wir bald eine Kuppe. Hier zeigte uns eine Warntafel, dass der Weg über den Griesbach infolge Unwetterschäden vom Juli nicht passierbar sei. Wir steigen ab zur Waldstrasse und nach kurzer Zeit erreichen wir den Bergasthof Sonnenstein. Wir gönnen uns eine Einkehr auf der Sonnenterasse. Nach kurzer Distanz zeigt sich, was die Unwetter angerichtet hatten. Auf mehreren hundert Metern ist die ganze Waldlandschaft mit komplett mit Murgängen meterhoch zugedeckt. Daneben wieder tiefe Gräben, wo vorher kein Bach oder allenfalls nur ein kleines Rinnsal war. Und mitten in der Mondlandschaft schaut eine Kreuzwegtafel aus dem Schutt hervor. Nach Abzählen der Stationen kann es nicht mehr weit sein. Nach der 14. Station ist noch nicht das Ende. Eine weitere Tafel beim Zugang von der Serlesbahn informiert noch, was bevorsteht. Talabwärts sehen wir die Wallfahrtskirche mit Klostergebäuden. Am sprudelnden Brunnen tanken wir Kraftwasser direkt aus der Quelle. Bei Johanna hat es jedenfalls nichts genützt, sie hat immer noch Falten im Gesicht. Im Jahre 1407 haben hier zwei Hirten ein Gnadenbild der Jungfrau Maria gefunden. Dies wurde als Zeichen genommen, an dieser Stelle eine Kapelle zu errichten. Der Bau der heutigen Wallfahrtskirche begann im Jahr 1622. Im 17. Jahrhundert pilgerten jährlich über 40’000 Leute auf beschwerlichen Wegen zum unbeschreiblichen schönen Ort, fernab der Hektik des 21. Jahrhunderts. Die Gastronomie hat geschlossen aber im Kiosk nebenan gibt es feinen Kaffee. Während eine Gruppe mit der Serlesbahn und Seilbahn zurückreisen, fahren die andern mit dem von Wisel zurückgelassenen Auto ins Stubaital zurück. Eine besinnliche Wanderung, die geprägt ist von einer vielfältigen Landschaft.
Beat Suter

Elferspitze

Gruppe Wisel – Dienstag, 6. September 2022
Mit der Seilbahn fahren wir hinauf zur Bergstation und weiter geht’s zur Elferhütte. Wisel schlägt ein forsches Tempo an Richtung Klettersteig «Elferkofel». Beim Zustieg zur Felswand montieren wir unsere Klettersteigausrüstung. Imposantes Dolomitgestein türmt sich vor uns auf. Nach dem Sicherheitscheck und letzten Anweisungen starten wir zu unserem Abenteuer am Stahlseil: sichern mit Karabinern, Tritte und Griffe suchen, aufsteigen, einzeln umhängen… entlang schroffer Felsen mit atemberaubenden Ausblicken, über luftige Türme, grasige Sattel, zu einem steilen Kamin – weiter zum Elferkofel. Trittsicherheit und etwas Kraft in Armen und Beinen sind gefragt. Wisel gibt uns Tipps beim steilen Absteigen und ermahnt uns immer wieder zur Achtsamkeit und zum vorsichtigen Ein- und Umhängen. Zufrieden erreichen wir den Ausstieg. Nach der Mittagsrast wandern wir talabwärts zur Karalm. Dort schätzen wir das kühle Bier oder den erfrischenden «Johann». Zu zwölft quetschen wir uns in das Alpentaxi und fahren durchs Pinnistal zurück nach Neustift.
Lisa Bürgler

Panoramaweg zur Karalm

Gruppe Regula – Dienstag, 6. September 2022
Dritter Tag mit Wetterglück! Gemeinsam geht’s bequem mit der «Elferbahn» von Neustift auf rund 1800m. Der kurze Anstieg zur Elferhütte lohnt mit einem weiten Ausblick über das Stubaital. Derweil die Gruppe Wisel ungestüm dem Elferkofel-Klettersteig entgegenstrebt, nimmt Regula ihre Schützlinge mit auf einen gemütlicheren Panoramaweg hoch über dem Pinnistal, vorbei an Latschen (Legföhren) und Arven. Info-Tafeln erinnern an die Ausdehnung der Gletscher in der letzten Eiszeit vor rund 10‘000 Jahren, aus der Zeit gefallen beim aktuellen Gletscherschwund! Gegenüber ziehen mächtige Geröllhalden vom Fuss der Felsformationen bis ins Tal hinunter. Auf der Karalm nehmen wir die diesmal leicht verdiente Stärkung ebenso gerne an wie die nachfolgende Alpentaxifahrt hinunter an den Ausgangspunkt (anstelle 2 Stunden Landstrasse). Somit haben wir ausreichend Zeit für die «Vorbereitungen » auf das am Abend angesagte Gala-Dinner…
Bernhard Zumsteg

Rötenspitze

Gruppe Wisel – Mittwoch, 7. September 2022
Die Gruppe «Wisel» macht sich nach der Fahrt mit dem PW ab Obernberg zügig auf den Weg Richtung Lichtsee. Nicht alle können das Tempo mithalten und die Gruppe zieht sich in die Länge. Das Wetter hält sich noch gut und die Temperatur ist sehr angenehm. Nach 2 ¼ Stunden erreichen wir den Gipfel und Bernhard (78 Jahre alt) in Begleitung von Res wird von der vorauseilenden Gruppe auf dem Gipfel mit einem Spalier herzlich empfangen. Er hat noch Reserven für einen Schluss-Spurt. Die Aussicht von der Rötenspitze ist wunderschön, aber die Bewölkung nimmt schnell zu und so machen wir uns eilig auf den Rückweg. Im Gasthof Waldesruh treffen wir die Gruppe «Regula» und gemeinsam machen wir uns auf die Rückfahrt zum Hotel «Stacklerhof».
Walter Arnold

Obernbergsee und Steineralm

Gruppe Regula – Mittwoch, 7. September 2022
Nach einer gemütlichen Wanderung erreichen wir den Obernbergsee, der auf Grund des trockenen Sommers zurzeit einen sehr tiefen Wasserstand aufweist. (Auf einer Info-Tafel habe ich gelesen, dass der Wasserstand bis zu 10 Meter variieren kann). Wir wandern dem See entlang, bewundern die Landschaft, die sich im See spiegelt und die Farben des Wassers, die sich in den verschiedenen Grüntönen türkisblau präsentieren. Auf der Steineralm probieren wir das Essensangebot aus: Kaiserschmarren, Knödelsuppe, Jauseteller - und alles hat «gepasst». Der Kapelle Maria am See statten wir auf dem Rückweg einen Besuch ab und zünden ein paar Kerzen an. Wetter: dunkles Gewölk wechselt sich mit freundlichen hellen Wolken und blauem Himmel mit Sonnenschein ab, alles in allem ideales Wanderwetter! Beim Parkplatz im Gasthof Waldesruh treffen wir auf die Gruppe Wisel.
Monika Arnold

Besinnungsweg von Neders zur Issenangeralm im Pinnistal

Gruppe Wisel – Donnerstag, 8. September 2022
Der Wetterbericht für den Donnerstag verhiess nichts Gutes. Den ganzen Tag immer wieder Regen und ein Kälteeinbruch wurden prognostiziert. Improvisation war angesagt, da es während dem Morgenessern wie aus Kübeln schüttete. Beat und sieben Veteranen zog es in das Kletterzentrum in Innsbruck. 10 Unentwegte machten sich auf, um von Neder aus den Besinnungsweg das Pinnistal zu erwandern. Oberhalb des Dorfes, beim Eingang in das hier enge Pinnistal, machte eine Skulptur auf den Beginn des Weges aufmerksam. Durch lichten Lärchenwald ging es in engen Serpentinen und über insgesamt 700 Treppenstufen (so war es zumindest angeschrieben) recht steil auf der orografisch rechten Talseite aufwärts. Der Wald war übersät mit Pilzen, ein Eichhörnchen war damit beschäftigt, Wintervorrat anzulegen. Immer wieder liefen wir an Skulpturen und unzähligen Bänken vorbei. Weiter oben querten wir dann einen Wildbach und etliche eindrückliche Murgangablagerungen. Der Wald war übersät mit Geröll. Nach knapp zwei Stunden war dann die Issenangeralm erreicht. Und der Wettergott war uns gut gesinnt, gelangten wir doch bis zur Jausestation ohne Regen. Kaum in der Gaststube, begann es wieder anständig zu schütten. Nach dem verdienten Trunk machten wir uns unter den Regenschirmen auf den Heimweg, Zu den Klängen unsere Sängerinnen und Sänger war der etwas eintönige Abstieg über die Alpstrasse schnell überwunden und ein weiteres Kaffee in Neustift rundete diese Schlechtwetterwanderung ab.
Wisel Rey

Kletterhalle Innsbruck

Donnerstag, 8. September 2022
Weil das Wetter ä chli unpässlich für ä gröberi Bergtour isch, machte uns Beat den Vorschlag in die grösste Kletterhalle von Europa nach Innsbruck zu gehen und unsere Kräfte und den Mut zu testen. Am Morgen waren zwei Auto voll Begeisterte bereit zu diesem Abenteuer. Für den Eintritt mussten wir uns alle an einem Bildschirm einloggen, was schon die ersten Verzweiflungsaktionen brachte. Und dann die chrumen Kletterfinken, sie machten uns nicht lange Freude und sie wurden sofort wieder durch die eigenen Fötschen ersetzt. In der Halle erklärte uns Beat, wie wir uns anseilen, öpä klettern sollten und dann, wenn überhaupt zuoberst anchämid, uns einfach loslassen und appä gümpelen müssen. Einer nach dem andern versuchte es bei einer einfachen Route. Wenn das gut ging, versuchte man es an einer schwierigeren. Nicht immer gelang es, schön die gleichen farbigen Töggel zu benutzen, wir bschiessen ein bisschen, wichtig war, dass wir ufä chou sind. Manchmal nützten auch die Zurufe der unten Sichernden etwas, dass wir wieder weiterkamen. Als sich die ersten Ermüdungen zeigten, wurde eine Kaffeepause eingeschaltet. Im oberen Stock war es nicht mehr 14 Meter hoch, sonder nur noch 10, dafür hatte es dort Routen, die usä hangä tüönd. Auch diese wurden probiert, und nun zeigte sich wer noch genug jugendlichen Spöetz hatte. Auch Agnes, unser Ausnahmetalent, meisterte mit letzter Kraft diese überhängenden Wände. Und dann hatte es noch so Selbsbedienungs-Aufstiege, wo wir, wenn wir zobrischt waren, einfach usägumpen mussten, und uns durch eine automatisch Seilbremse appä seilen liessen. Aber dies war eigentlich gemütlicher, als das ruckartige Bremsen der Sichernden. Alle waren zufrieden, diese Erfahrung gemacht zu haben, auch wenn zuoberst die Ärmeli ä chli lahm waren. Vielen Dank dem Instuktor Beat mit seinen Helfern Res und Benno. Noch beim Abendessen staunten wir und die Regenwanderer über das Geleistete und die nach Hause geschickten Föteli lösten so manchen Spruch ins Händy aus.
De Sebi, einer der Verrückten…

Niederer und Hoher Burgstall (2611m) – Starkenburgerhütte

Gruppe Wisel – Freitag, 9. September 2022
Nebel bedecken die steilen Berghänge. Zudem vermiesen die immer wieder einsetzenden Regengüsse die Lust auf eine Bergtour. Trotzdem brechen wir zu zehnt auf und fahren mit der Schlick 2000-Bahn zum Kreuzjoch (2136 m) hinauf. Ausgestattet mit ausgefahrenem Knirps steigen wir zum Sennjoch und weiter hinauf zum Burgstalljoch. Ein kurzer Zusatzanstieg in die entgegen gesetzte Richtung erlaubt uns die Mitnahme des «Niederen Burgstalls» (2456 m). Da rund herum rein gar nichts erkennbar ist, steigen wir schnell Richtung Hauptgipfel weiter. Der Weg wird steiler und zuoberst felsig. Dank Drahtseilen und einzelne Kunsttritten sind die glitschigen Felspartien gut zu überwinden. Gemäss Werbeprospekt «gibt der Hohe Burgstall von seinem Gipfel aus ein einzigartiges 360-Grad-Panorama vom Karwendel über die Zillertaler Alpen und den Bergen des Gschnitztales bis zu den Gletschern rund ums Zuckerhütl und der Franz-Senn-Hütte frei». Von Panorama kann keine Rede sein. Die Gipfel sind höchstens in den vier Himmelsrichtungen zu erahnen. Schnell steigen wir den steilen Zickzackweg hinunter Richtung Starkenburger Hütte. Einzelne Schafe mit ihrer typischen Boxernase schauen uns verdutzt nach, nachdem sie mit ihrer Hinterlassenschaft ausgerechnet den Wanderpfad verdreckt hatten. Einen feinen Cappucino und eine wärmende Nudelsuppe frischen unsere Stimmung trotz des Sauwetters ein wenig auf. Entlang von steilen Hängen, teilweise versetzt mit massiven Lawinenverbauungen, abgelöst durch eine stotzige Geröllhalde und engen Felspartien, führt der Weg zuerst in östlicher Richtung, dann wieder nördlich zurück zum Sennjoch. Nun sind bereits die grossen Dächer der Bergstation der Schlick 2000-Bahn erkennbar.
Benno Reichlin

Vergör und Galtalm

Gruppe Regula – Freitag, 9. September 2022
Das Wetter ist trüb und regnerisch. Bsuchsalm oder Schlickbahn zum Kreuzjoch? Die Bsuchsalm wäre wieder offen nach dem gestrigen Murgang. Wir fahren trotzdem nach Fulpmes und nehmen die Kreuzjoch- Seilbahn zur Mittelstation Froneben. Dort geht’s leicht bergab auf dem «Baumhüttenweg » durch den Wald zur hübschen Gaststätte Vergör. Der Regen verschont uns noch. Kaum eingekehrt, schüttet es wie aus Kübeln. Wir haben es gemütlich und warten, bis die Dusche aufhört. Den ursprünglich geplanten Weg zur Knappenhütte, der laut Wirt nicht mehr oft begangen wird, streichen wir aus dem Programm. Wolken und Nebel verheissen keinen Sonnenschein. Nun steigen wir steil durch den Wald 400hm hinauf zur Galtalm. Der Wald ist moosig und voller Pilze. Wir treffen auf wuchtige Nadelbäume, die ihre Wurzeln rund um die Steine schlingen. Auch die Galtalm ist eine mit Tirolercharme eingerichtete Gaststätte. Wir haben Glück, starker Regen hat wieder eingesetzt. Um die Mittagszeit machen wir uns auf, zurück zur Mittelstation. Die Sesselbahnfahrt von der Mittelstation zum Kreuzjoch, um dort die Aussicht zu geniessen, lockt uns nicht, denn auf der Webcam sehen wir nur grau. So kehren wir zum Hotel zurück. Die einen besuchen den Bauernmarkt in Neustift, die andern wollen dies und das einkaufen oder im Hotel in der Sauna schwitzen.
Regula Rey

Tour vom 3. September 2022 | Bericht vom 29. Oktober 2022
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