Walenpfad

Ein Blick auf die Webcam zeigt dem Tourenleiter Alois Rey etwa 30 cm Schnee auf dem Dach der Rugghubelhütte. Sofort ist ihm klar, dass die Klettersteigtour auf den 300 m höheren Rigidahlstock nicht durchführbar ist. Der gleichentags ausgeschriebene Walenpfad von Regula Rey jedoch könnte verschoben werden.

So besteigen wir am Donnerstagmorgen in Wolfenschiessen das Postauto mit Ziel Bannalp. Nebelschwaden und ein kalter Wind künden den nahen Herbst an. In grossem Bogen umrunden wir den mächtigen Kessel mit dem darin eingebetteten Bannalpsee, dann ansteigend den steilen Flanken der Walenstöcke entlang. Auf der Alp Oberfeld sind wir heute willkommene Gäste.

Nun wagt sich sogar die Sonne hinter den Wolken hervor… letzter Blick hinunter auf den grüngrauen Bannalp, bevor sich der Weg in südlicher Richtung steil zur Walegg hinaufwindet, teils ausgesetzt durch Runsen und Grasbörtern entlang, mit Sicht ins Tal und ins weite Land hinaus. Von der Walenalp ein Aufstieg von gut 200 Höhenmetern durch naturbelassenen Wald zur Sädelegg und endlich zu unserer Mittagspause.

Kurz zeigen sich in der Ferne der Titlis und über unseren Köpfen die Walenstöcke und der Rigidahlstock, alle tief verschneit. Auf den Klettersteig zu verzichten, war der einzig richtige Entscheid. Auf dem Abstieg zum Ristis wartet der Barfussweg mit ein paar Hindernissen bzw. Geschicklichkeitsübungen. Wisel will uns glaubhaft machen, dass es verboten ist, den Barfussweg mit Schuhen zu betreten. Schade, niemand gehorcht, es mangelt an seiner Autorität(!). Von Ristis mit der Luftseilbahn nach Engelberg hinunter, statt den Bus abzuwarten auf Empfehlung von Martha über den Feldweg zum Kloster und zum Bahnhof.

Der Walenpfad hat uns mit seiner landschaftlichen und alpinen Schönheit beeindruckt. Für den Tourenleiter erfordert das Organisieren bei schwierigen Wetterverhältnissen einiges an Mehrarbeit, aber scheinbar gehen die TL nicht mehr ‘zBärg’, sondern frönen einem Hobby, das sie wenigsten vor Langeweile und Übergewicht bewahrt. Für den schönen Tag, lieber Wisel, danken dir herzlich: Martha, Silvia, Louis, Peter, Sebi und Agi