Unterägeri – Bruusthöchi – Raten
Zugegeben, der Wetterbericht verhiess mehr Wolken und Regen als Sonnenschein. Aber Wandern ist nun mal ein Outdoorsport. Damit lag der Fokus auf dem Motto «es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung»! So sassen immerhin 6 Mythenveteranen (drei Frauen und ebenso viele Männer) im 9.15 Uhr Bus und machten sich auf den Weg nach Unterägeri. Das Wetter dort lud geradezu ein, die Wanderung mit einem Kaffee zu beginnen.
Mit Regenschirmen und Regenjacken sowie Wasser abweisenden Kopfbedeckungen ausgerüstet ging es zuerst einmal vom Dorf auf einem Asphaltsträsschen, später auf einem zeitweise etwas rutschigen Wiesenweg, immer steiler werdend, aufwärts über die Höllweid zum steinernen Kreuz beim Pt. 960 auf dem Wilerberg. Auch wenn die Aussichten nicht gerade vielversprechend waren, nahmen wir den Umweg zum Aussichtspunkt direkt oberhalb Unterägeri unter die Füsse. Und siehe da, oben angelangt schien die Sonne für ein paar Momente durch die Wolken.
Weiter ging’s um den Hügel herum runter zum Hof Hinterwiden. Regen und ein frisches, nach Schnee riechendes Lüftchen führten dazu, dass die beim Aussichtspunkt abgelegten Jacken und verstauten Regenschirme wieder hervornehmen mussten. Bei Hinterschneit stiegen wir auf einem etwas verfallenen, unmarkierten Weglein über den Geländerücken durch den Schneitwald direkt zum Sätteli empor. Im Wald war der Wind nicht mehr gross spürbar und auch der Regen liess wieder nach. Wie noch ein paarmal an diesem Tag wurden die Kleider wieder gewechselt, Jacke aus, Regenschirm zu.
Von hier folgten wir dem Weg direkt auf dem Rücken weiter zum Pässchen direkt oberhalb Hintertann. Hier stiegen wir auf den immer steiler werdenden Wegspuren direkt hinauf zur Krete der Bruusthöchi, wo wir auf einen breiteren Weg trafen. Diesem folgten wir, immer auf dem Bergrücken zur Mangelhöhe, nicht ohne uns dazwischen einen kleinen Trunk zu genehmigen. Der Weg führte uns weiter auf der Krete der Mueteregg, immer im Wald und damit vom Wind geschützt. Die Mehrheit der Wandernden wollte den kurzen Umweg runter zum Gottschalkenberg auslassen, obwohl das Restaurant ja geöffnet war. So erreichten wir nach einer halben Stunde über Abschwändi und Salen den Raten. Dank dem doch recht zügigen und kalten Wind hier oben beschleunigten wir am Schluss unser Tempo ein wenig was uns ermöglichte, den Bus unmittelbar vor unserer Nase abfahren zu sehen!
Dies eröffnete uns die Chance auf eine feine, warme Suppe, Kaffee und Kuchen im Raten, hatten wir nun eine geschlagene Stunde Zeit um zu plagieren, essen, und trinken. Der Rückweg mit dem Bus über Oberägeri und den Sattel war der Abschluss unserer herbstlichen Wanderung. Und kaum zu glauben, dass uns auf dem über 10 km langen Weg über die Höhenzüge oberhalb des Ägerisees ein einziger Mensch begegnete. Ja, das gibt’s auch heute noch! So erreichten wir glücklich und zufrieden, im Wissen, auch bei nicht optimalen Wetterbedingungen das Beste aus dem Tag gemacht zu haben, wieder unseren Hauptort.