Tiefenstock
Pünktlich um 04.30 trafen sich Franziska, Michael und Michèle am Bahnhof Brunnen und los ging es mit dem Auto Richtung Tiefenbach am Furkapass. Doch so weit kamen wir erst gar nicht. Rund einen Kilometer vor der Ausfahrt Amsteg war Schluss. Der Gotthardtunnel aufgrund eines Fahrzeugbrandes gesperrt und somit wurden die Autos unterhalb alle angehalten. So standen wir geschlagene 2 Stunden und beschlossen dann aufgrund der fortgeschrittenen Zeit die Tour gar nicht erst anzutreten, sondern uns am folgenden Tag, selbe Uhrzeit, nochmals am Bahnhof Brunnen zu treffen, um die Tour dennoch machen zu können.
Gesagt getan; auf ein Neues hiess es also am Sonntag. Ohne Probleme gelangten wir nach Tiefenbach und konnten kurz vor 06.00 Uhr starten. Über einfaches Gelände ging es Richtung Albert-Heim-Hütte und von da den zahlreichen Steinmännchen folgend zum Tiefengletscher, resp. was davon übrig blieb.
Bei strahlend schönem Wetter gelangten wir so zu dem Klettersteig, der uns zum Tiefensattel hochbrachte. Doch da gab es die erste «Mutprobe» zu überstehen. Durch die stark fortgeschrittene Gletscherschmelze tat sich ein etwas 1 Meter breiter Bergschrund auf, den es mit einem grossen Schritt zu überwinden galt, um an die erste Sprosse der Leiter zu gelangen. Nachdem dies überwunden war, kletterten wir weiter bis zum Tiefensattel hoch und von da ging es weiter über grösserer und kleinere Felsblöcke, bis zum Gipfel des Tiefenstocks, wo wir uns auf eine großartige Aussicht freuten, denn das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und wolkenlos. Doch ausgerechnet als wir den Gipfel erreichten wurde dieser von einer grossen Wolke eingehüllt und wir mussten schnell sein, um ein paar Tiefenblicke und die Aussicht erhaschen zu können.
So machten wir uns nach kurzer Zeit auch wieder auf den Rückweg, da es doch sehr schnell sehr kühl wurde, wenn man von Wolken eingehüllt ist. Als Schlüsselstelle beim Rückweg entpuppte sich der steile Abstieg gleich nach dem Klettersteig auf dem Gletscher. Beim Aufstieg machbar, aber Absteigen auf steilem blanken Eis ist anspruchsvoll. Schliesslich ging es glücklich und zufrieden via Tiefengletscher auf mehr oder weniger demselben Weg wieder zurück nach Tiefenbach.
Vielen Dank Michael für die perfekte Organisation und Führung der Tour und eine Hommage an die schwindenden Gletscher. Erschreckend zu sehen, was dieses Jahr mit den Gletschern passiert ist und es bleibt abzuwarten, wie die Natur und das Hochtourengehen sich aufgrund dessen, in den nächsten Jahren verändern werden.
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Vielen Dank!