Stephanstags-Skitour
Oh mein Gott…..die Tourenausschreibung mit noch unbestimmtem Ziel ist ja Okey, doch das Detail «Teilnehmerzahl Unbeschränkt» bringt Heinz ins Schwitzen. Bei über 20 Anmeldung muss er die Notbremse ziehen.
Um 0700 Uhr fahren wir los zum Parkplatz in Realp; beim Paratmachen schliesst sich uns auch noch ein schüch fragendes «Einsames Mythen-Herz» an. Jetzt vollzählig mit 23 munteren Leuten ziehen wir bei -1°C los ins Witenwasserental, überqueren die Muttenreuss und montieren die Harscheisen. Bei einer Bächliüberquerung gibt es bereits einen gebrochenen Stock und einen Schuh voll Wasser zu beklagen, Heinz hilft aus und übernimmt die Tour ab jetzt mit nur einem Stock. Wir steigen hinauf zum Stelliboden, haben die Hälfte Höhenmeter geschafft und machen Tea-Time. Flott geht es weiter, vom im Blettli versprochenen sonnigen Aufstieg ist nichts zu spüren, es ist eher leicht blind. Es sind wenig Leute unterwegs; bereits abfahrende Türeler halten auf Distanz an und sind vermutlich am Durchzählen von unserer beeindruckenden Truppe. Ueber meist windgepressten Schnee und zT Zastrugis gewinnen stetig an Höhe und queren bald auf den Rottälligrat, von welchem wir mittels kurzer Portage das Rottällihorn erreichen. Gratulation an alle für die 1400 hm Aufstieg in einer guten Zeit. Es bietet sich eine gute Sicht zum nahen Pizzo Lucendro, zur tiefen Rotondohütte bis zum weiten Schreckhorn.
Für eine sitzende Gipfelrast ist es etwas fröstlig, so dass wir uns bald in die fast senkrechte Nordwand stürzen. Hoppla das war jetzt etwas plagiert, aber der nördliche Gipfelhang ist uuugäch und braucht Ueberwindung hinein zu fahren und auf dem hart gepressten Schnee hinunter zu rutschen. Beim ersten Stopp unten blicken alle erleichtert und stolz nochmals hinauf, auch die Sonne zeigt sich jetzt. Der Wind hat den Pulver so stark gepresst, dass er sich nicht durchbrechen lässt und somit ganz flott zu fahren ist. Auf einem windstillen Sonnenterrässli geniessen wir unseren Hauptgang, bevor wir den letzten Abschnitt geniessen und das Strassenrennen nach Realp absolvieren. Einige verabschieden sich hier bereits für Familienfeiern, der Rest geniesst noch ein bisschen Kaffee, Kuchen und Revue im «Zum Dorf».
Spezielle Revue für mich heute:
Das war meine erste SAC-Tour, bei welcher ich mindestens 10 Leute gar nicht kennen lernen konnte. Trend: 18 Leute kamen mit Helm und 5 Leute ohne.
Trotz der grossen Beteiligung lief die Tour kontinuierlich sehr gut und es herrschte eine feine Stimmung.
Danke Heinz für die kompetente und kameradschaftliche Erledigung dieses Grossauftrages, hat Spass gemacht.