Sattel – Halsegg – Obhäg Chappäli – Sattel
Die Schneefälle der vergangenen Woche vereitelten meine Bergtour auf das Matthorn. Dazu kam, dass die Pilatusbahn ihren Betrieb erst ab dem 6. Mai aufnimmt. Dies hätte zu einer Schnee-schuhtour geführt. Okay - die Ersatztour entspricht nicht ganz dem Niveau der Ersteingabe. Die VeteranenInnen sind sich gewohnt jede Woche eine Wanderung auf dem Radar zu haben. So war ich gezwungen meine Ersatztour in tiefere Lagen zu verlegen. Dies alles auch in Rücksicht auf meine seit der Weihnachtszeit ausgestandener Schulter OP. Gilt auch als Therapie.
Den Bus, der uns nach Sattel brachte, kaum verlassen, steuern wir direkt ins Kaffee Schelbert. „Ä gueti Idee“: meint Wädi und bestätigt dies mit dem Mahnfinger. Danach ging es in angeregtem Gepräch zum Dorfteil Riedmatt. Nach der Tenuepause mit Stockmontage verlangsame ich das Marschtempo für den bevorstehenden Aufstieg auf die Halsegg. Zu unserer Überraschung fanden wir uns in der Alpwirtschaft von Bernadette und Wisi und geniessen den, von mir unbekannt, spontan offerierten Apero. Getrunken haben alle – beglichen wenige. Das fad ja guet a. Mi Marschplanig isch scho am Arsch.
Die Wetterschöcker sagen einen heissen Sommer voraus. Wir aber stampfen nach der Halsegg bis Hinter Gwandelen durch Schnee, der sich in den letzten 14 Tagen massenhaft auf die früh erwachte Natur gelegt hat. Auf dem höchsten Punkt unserer Wanderung streifen unsere Jägeraugen durch die tiefverschneiten Urner Alpen und Atmen auch ergiebig den rötlichen Staub der Sahara und Wüste Tabernas in Spanien ein. Äs chratzt im Hals. Die Region unserer Halszäpfchen beginnt langsam auszutrocknen. Das Gurgelwasser findet sich in der Alpwirtschaft Gehren bei Luzia. Dazu kommt noch der Genuss von Hindersi Magronen.
Nach der Mittagspause brachen wir auf zum Abstieg nach Sattel. Die sukzessive Auflösung der Wandergruppe nimmt ihren Anfang. Irene zog es vor nach Goldau abzusteigen. Die Übrigen steigen ab zum Ofenloch. Mit Monika und Wädi schwindet die Gruppe weiter. An unserem Wanderweg begrüssten uns eingebürgerte Lamas. Sie sind uns freundlich gesinnt - nehmen unsere Streicheleinheiten ohne Spucken entgegen. Der Eigentümer der Lamafarm erklärte uns die bewegte Geschichte und das Entstehen des kleinen Biotops im Riedboden, das einer unbekannten Anzahl nachtaktiven Flusskrebsen ein Zuhause bietet. „Für ein paar Mäuler zu stopfen reicht es“: meinte er. Sie sollen etwa 80 Gramm schwer werden. Es ist nicht mehr weit. Das Dorf Sattel ist Sicht. Noch ein letzter Schluck und drei weitere Teilnehmer, Alfons, Johanna und Peter, machten sich aus dem Staub. Bleiben noch Fünf. Diese chauffierte Viktoria kurzerhand nach Schwyz Zentrum. Ich verabschiede mich von Monika, Viktoria und Beat. Besser häts gar nid chönnä gah.
Schulterklopfend bedanke ich mich bei mir selber. Hesch äs guet gmacht. Bis zum nächschtä Mal.