Sassongher
Bereits ist die Hälfte unserer Tourenwoche vorbei, und es regnet immer noch nicht(!). Kein Grund also für einen Ruhetag, im Gegenteil, zur Gruppe Wisel kommen heute Johanna, Bernhard, Louis und Noldi. Um den Wünschen aller Teilnehmenden gerecht zu werden, macht sich Res mit den «Sprintern» von der Talstation der Bahn auf den Col Predat oberhalb von Kolfuschg auf den Weg, während Wisel und die «Gemütlichen» die ersten dreihundert Höhenmeter der Gondelbahn überlassen.
Von der Bergstation blickt man zum Grödner Joch hinüber, wo sich das herbstliche Nebelband aufgelöst hat, gegenüber zum Greifen nah die gewaltige Sellagruppe. Wie ein weisses Band verschwindet der Bergweg im Föhrenwald, wird steil und steiler bis an den Wandfuss. Nun geht es eine Felsstufe hinauf, schmal und abschüssig einem Band entlang zur nächsten Felsstufe, zum nächsten Band und zwischen Felsbrocken auf rutschigem Pfad in eine Rinne. Kurz unterhalb der Forc dl Sassongher vernehmen wir Stimmengewirr. Wir umgehen die muntere Schar und steuern den Gipfel an. Man will die «Steintrööler» doch lieber unterhalb haben als über unseren Köpfen, denn die sandige Wegspur führt extrem steil hinauf zu seilgesicherten Stellen. Verängstigte Berggänger überholen wir mit der nötigen Vorsicht. Manchmal braucht es auch ein klares Wort unseres Tourenleiters. Es folgt eine plattige und teils mit Kies bedeckte Rampe, sie erlaubt keinen Fehler!
Schliesslich stehen wir auf dem Grat und nach ein paar Schritten beim Gipfelkreuz des Sassongher. Wenig später trifft Res mit seinen Leuten ein. Rundum die gewaltigen Massive der Dolomiten, deren einzigartige Schönheit uns in ihren Bann zieht. Wir sehen die Gipfel, die wir bereits bestiegen haben oder die unser nächstes Ziel sein werden. Beide Gruppen meistern problemlos den nicht weniger heiklen Abstieg auf gleicher Route. Runter benutzen dann alle nach einer Rast im Restaurant die Gondelbahn.
Danke Wisel und Res, es war eine Tour wie aus dem Bilderbuch!