Roggenstock (1777m), Ersatz für Männli
Nachdem uns am Wochenende noch schönstes und kaltes Winterwetter beglückte, änderten sich die Verhältnisse zu Wochenbeginn. In der Nacht auf Dienstag regnete es bis auf über 2000 m, wobei die Schneefallgrenze am Morgen gegen 1000 m absank. Der Wetterbericht versprach aber um die Mittagszeit kurze Aufhellungen. So waren wir drei Tourenteilnehmer uns schnell einig, dass sich die lange Fahrt nach Giswil bei den unsicheren Verhältnissen nicht lohnt.
Eine würdige Ersatztour war schnell gefunden, der Roggenstock im Ybrig. Die Fahrt über die Ibergeregg war nicht ohne, denn der Schneematsch vom Morgen vereiste stellenweise auf der kalten Unterlage. Weil von den versprochenen Aufhellungen noch keine Spur zu sehen war, konnten wir in Oberiberg einem wärmenden Kaffeehalt nicht entsagen. Anschliessend folgten wir vorerst der Piste des Roggenlifts, um dann bei Stafel in Richtung Grossweid / Jäntli aufzusteigen, wobei uns nochmals ein letzter Schneeschauer überraschte. Nach der Querung der Alpstrasse zur Fuederegg hiess es dann aufwärts unter dem Gipfel des Roggenstocks in Richtung Umgänder aufsteigend zu traversieren, wobei der sehr steile Waldweg aufgrund der geringen Neuschneeauflage gut zu meisten war. Mit einem kurzen Umweg in Richtung Farenstöckli erreichten wir schon bald das Skidepot auf dem Grat unterhalb des Roggenstocks. Die vereisen Stellen auf dem Gratrücken erforderten nochmals Aufmerksamkeit, bevor wir das Gipfelkreuz des Roggenstocks erreichten. So konnten wir trotz wolkenverhangenem Himmel die Aussicht auf das Sihltal und die Ybriger und Muotathaler Berge geniessen. Zwischendurch waren sogar ein paar Sonnenstrahlen zu sehen!
Der Abstieg zum Skidepot war trotz der Vereisungen einfacher als erwartet. Obwohl die Hänge entlang der Aufstiegsspur komplett verfahren waren, gestaltete sich die Abfahrt recht gut. Die kleine Neuschneeschicht vom frühen Morgen machte dies möglich. Lediglich die Sicht in den Schattenhängen war etwas blind, so dass sich ein bisschen Vorsicht lohnte. Die Schlussabfahrt von Stafel über die noch jungfräuliche Skipiste war der krönende Abschluss unserer Ersatztour.
Wie zum Hohn liessen sich beim Restaurant Roggen blauer Himmel und die Sonne blicken. Manchmal lohnt sich ein wenig Risiko, um auch bei nicht optimalen Wetterbedingungen eine schöne Skitour geniessen zu können. Und das Schönste: auf der sonst so viel begangenen Skitour sind wir keinem einzigen Menschen begegnet! So konnten wir die Ruhe und die wilde Natur ausgiebig geniessen.