Männli (Ersatz für Träsmerenhöreli)
Langsam ist es für die Tourenleiter die grösste Herausforderung, aufgrund der warmen Witterung und der damit verbundenen Schneeschmelze bis in grosse Höhen, passende Skitouren zu finden. Das ursprünglich ausgeschriebene Träsmerenhöreli war wegen der langen Strecke zu Fuss auf der aperen Strasse und den zu erwartenden «Fischmäulern» auf der steilen Wiese vor der Querung zur Gigen auch keine wirklich lohnende Option.
Die Barriere beim Schwandboden bleibt nach wie vor nur für das EBS und das Husky Camp offen, dies obwohl die Strasse schwarzgeräumt und in Hängen unterhalb von 2600m Lawinenstufe «mässig, nasse Lawinen», herrscht. Dazu müsste jedoch entsprechend Schnee vorhanden sein, welcher ja bekanntlich momentan bis in grosse Höhen fehlt, resp. bereits heruntergekommen ist. Kommt hinzu, dass bei der Barriere ein Verbot für Fussgänger montiert ist, und sich strafbar macht, wer auf der aperen Strasse ins Saali marschiert. Eine ziemlich verkehrte Welt, zumal die Teilnehmer der Veranstaltungen des Husky Camps offenbar von der angeblichen Lawinengefahr nicht betroffen sind! Schwierig zu verstehen.
Ja, so entschied sich der Tourenleiter für eine Tour im Obwaldnerland. Mit zwei Autos fuhren die 7 männlichen Teilnehmer Richtung Glaubenbielen und kurz unterhalb der Passhöhe auf einem, mittlerweile auch schneefreien Alpsträsschen zur Hinteren Brosmatt. Die Autos konnten wir am Schneerand stehen lassen und sogleich die Ski anschnallen. Der Schnee war im Schatten hart gefroren, aber neben der Spur recht griffig und gut zu gehen. Auf der Fluoalp war eine kurze Trinkpause angesagt. Weiter ging’s am Gütsch vorbei in schönem, offenem Gelände zum Chringenboden. Die Schlaufe der Normalroute zum Rückenegg ersparten wir uns, lag dies doch im Schatten und war mit Sicherheit pickelhart gefroren. Der steile Schlusshang war sonnenbeschienen und so schon ein wenig aufgeweicht. Diese Variante war zwar recht steil, aber bei den vorhandenen Verhältnissen sicherlich die bessere Wahl. Schon bald war das steinerne Gipfelkreuz des Männli erreicht. Wir liessen es uns nicht nehmen, den felsigen und um 3 m höheren Gipfel nebenan noch zu besteigen. Die Fernsicht auf das Berner Oberland und die Obwaldner Berge war gewaltig!
Die Abfahrt gestaltete sich stellenweise etwas holprig, war aber insgesamt sehr lohnend. Bei der Fluoalp genossen wir noch ein wenig die Sonne und machten uns anschliessend auf den Weg zu unseren Autos. Die grösste Herausforderung des Tages lag aber noch vor uns. Nachdem wir Giswil, Sachseln und Flüelen vergeblich nach einem offenen Restaurant abgeklappert hatten, wurden wir in der Tellsplatte doch noch fündig und die Veteranenskitour fand ein würdiges Ende.