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Haslitaler Ski-Haute-Route

Tourenbericht: Adrian Schuler
Tourenleiter: Adrian Schuler
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Alles war angerichtet für eine spezielle Haute Route im Berner Oberland. 12 Teilnehmer, 2 Bergführer und 2 Bergführer-Aspiranten bildeten das Team für die fünf anspruchsvollen Tourentage, vom Titlis herkommend zur Rosenlaui.

Die dramatischen Neuschnee- und Lawinenprognosen kurz vor dem Start zu dieser sehr abwechslungsreichen Haute Route bereiteten dem Bergführerteam jedoch einige Bauchschmerzen. Nichts desto trotz entschied man sich, planmässig am Sonntag zu loszulegen. Der Starttag auf dem Titlis mit anschliessender Abfahrt auf den Wendengletscher und weiter über den Untertalstock in den Steingletscher musste jedoch den kritischen Verhältnissen „geopfert“ werden. So stiegen wir direkt vom Feldmoos der Sustenpassstrasse entlang zur ersten Unterkunft der Woche am Steingletscher.

Weiter ging es tags darauf bei ständig besser werdendem Wetter und entspannten Verhältnissen auf den Vorder Tierberg. Die anschliessende, tolle Abfahrt via Tierberglücke und „Zwischen Tierbergen“ zum Triftsee bescherte uns schon den ersten süssen Vorgeschmack auf die Schneequalität die uns weiter erwarten sollte. Das Dessert hoch zur Hängebrücke und dann dem Sommerweg entlang zur Windegghütte verlangte zum Schluss eine gute Portion Ausdauer.

Am dritten Tag stand das Märenhorn auf dem Menuplan. Eine technisch anspruchsvolle Skitour hoch über Innertkirchen. Bei aussergewöhnlich kühlen Temperaturen aber traumhaftem Wetter gelangten wir über wunderbares Gelände zum Fuss der Schlüsselstelle am Südgrat. Hier versperrt ein steiler Übergang über eine felsdurchsetzte Lücke den Weiterweg zum Gipfelhang. Diese Stelle verlangte einige anstrengende Spurarbeit und Präparation sowie den Einsatz von Seilen, damit eine Begehung ohne Probleme möglich wurde. Der anschliessende sehr steile Gipfelhang konnte bei den vorherrschenden Lawinenverhältnissen leider nicht begangen werden. Deshalb hiess es Stopp kurz vor dem Gipfel. Die Abfahrt runter ins „Wisstanni“ entschädigte uns dann aber bestens für den verpassten Gipfel. Von hier brachte uns das Taxi zum Hotel Bären in Guttannen. Ausspannen, auftanken und geniessen - denn der vierte Tag sollte der anstrengendste werden. 

Frühmorgens ging es mit dem Taxi nach Handegg und von da mit der Seilbahn zur Gerstenegg. Nun folgte der landschaftlich wunderschöne Aufstieg ins Bächlital und weiter anstrengend hoch Richtung Oberer Bächlilücke. Über die Leiter hinauf und auf der andren Seite anspruchsvoll den Ketten entlang runter auf den Hiendertelltigletscher. Es warteten traumhafte Skihänge hinab zum Gaulisee. Auch heute gab’s zum Dessert einen letzten Gegenanstieg, diesmal zur neu umgebauten Gaulihütte.

Für den Abschlusstag stand das Rosenhorn auf dem Plan. Frühmorgens, im Schein der Stirnlampen und bei prächtigem Mondschein, erreichten wir über die „Hasli King Line“ die Chamliegg. Felle weg und abfahren auf den Gauligletscher. Erste Vorboten der kommenden Wetterveränderung in Form von Windböen begrüssten uns hier. Bald in der wärmenden Sonne, stiegen wir in einer vergletscherten Wunderwelt hoch zur westlichen Wetterlimi. Auf Grund verschiedener Faktoren entschied man sich, bereits von hier die Abfahrt ins Rosenlaui in Angriff zu nehmen. Diese gilt nicht zu Unrecht als eine der eindrücklichsten Skiabfahrten in den Alpen. Traumhafte Schneeverhältnisse und die eindrückliche Szenerie mitten in den wilden Seracs machten diese Abfahrt für uns zum absoluten Highlight. 10 Minuten Skitragen und bereits konnten wir wieder ins Taxi einsteigen, welches uns nach Meiringen zurückbrachte.

Eine einzigartige Woche ging somit zu Ende. Vielen Dank für die sehr professionelle Mitarbeit meiner Bergführerkollegen um Rahel Schönauer, Reto Michael und Lukas Hinterberger. Ein grosser Dank ausserdem an die Teilnehmerschar für eine auch kameradschaftliche Superwoche.

Bis zur nächsten Haute Route!

Tour vom 2. April 2023 | Bericht vom 17. April 2023

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