Grödner Höhenweg
Alle zwanzig Personen fahren mit den Autos aufs Grödner Joch. Dort wird unsere kleine Gruppe von fünf Personen ausgeladen, während die anderen weiter nach Kolfuschg fahren. Wir folgen dem Höhenweg Nr. 8, der unter den Cirspitzen durchführt. Die Jimmyhütte lassen wir links liegen und geniessen den noch kühlen und ruhigen Morgen. Unter uns führt die Grödner Passstrasse, die wir jedoch kaum wahrnehmen. Rechts von uns ragen die hohen Wände der Sellagruppe in den wolkenlosen Himmel. Wir finden in diesen Felsen die Hängebrücke des Piscadu-Klettersteigs, die eine der Wände mit dem grossen Pfeiler verbindet. Ebenfalls lässt sich die Piscadu-Hütte auf der Hochfläche ausmachen.
Der Weg ist abwechslungsreich, führt über Wiesen und durch Latschen. In der Ütia Forceles sind wir die ersten Gäste. Wir sind im Skigebiet Corvara angelangt. Einmal mehr nehmen wir wahr, wie sich in dieser Gegend der Skitourismus auf Kosten der Natur immer weiter ausbreitet. Die Kiefern und Naturwiesen mussten hier Pisten und Liftanlagen weichen. Unter uns befindet sich die Edelweisshütte und die Bergstation einer Seilbahn, die die ersten Wanderer von Kolfuschg hinaufbefördert.
Nach einem Stück Strasse zweigen wir auf einen wurzeligen Pfad ab, der uns Richtung Forc Campain führt und dann auf einen Wanderweg durch die Kiefern zum Col Pradat. Dort kehren wir ein und warten auf die Rückkehr unsere Kolleginnen und Kollegen, die den steilen Sassongher bestiegen haben. Wir sind froh, dass wir in der Hitze den Abstieg mit der Seilbahn Col Pradat bewältigen können.