Veteranen

Glaubenbielen – Nünalpstock 1901m – Flühli / Ersatztour Zilistock 1388m

Tourenbericht: Louis Kälin
Tourenleiter: Louis Kälin
  • Reussgletscher-Findling auf Ochsenalp

3 Tage vor der Tour meldet sich bei mir das Bauchgefühl. Was ist, wenn mir die nötigen Fahrer fehlen. Bleibt der ÖV. Auf den ist Verlass! Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. SBB- App Eingabe Schwyz – Glaubenbielenpass. Ohä! Der Postbus fährt nur bis Talstation der Brienzer Rothorn Bahn. Ab hier ist die Strasse wegen Unterhalt gesperrt. Beginn einer gleichwertigen Variantensuche. Gefunden – jedoch wegen Seilbahnrevision nicht im Betrieb.

Neue Suche ist erfolgreich. So planen die Tourenleiter.

Der Bus bringt uns morgens um 08:15 zur Talstation der Urmiberg LSB. Johanna schaffte es wegen SBB Störung wieder nicht in die Innerschweiz. Den Tourenzähler auf 60 Schritte / Minute eingestellt gehen wir 8 Veteran*Innen die ersten Meter noch angenehm. Dann aber steigen wir stotzig dem Dörfli entgegen, an diesem vorbei und erreichen nach gut einer Marschstunde den aussichtreich gelegenen Ort Bärfallen. Heute ist Dienstag was heisst, dass viele Restaurants unten wie oben die Türen verriegelt haben. Hoffentli chund ä Keinä, susch müönd mier nu afä chrampfä. Auf dem Vorplatz beanspruchen wir die anwesenden Bänklein und genehmigen uns einen ersten Schluck aus dem Mitgebrachten. Schliesslich herrscht freie Marktwirtschaft. Drei Schäfer haben soeben ihre frisch gewaschenen Schafe mit ihren Lämmern hoch gebracht. Noch bleiben uns rund 500 Höhenmeter Aufstieg. Unterhalb der Hohflue-Südwand, die früher für militärische Artillerieschiessen benutzt wurde, queren wir das steil abfallende Sulztal.  

Bei den Lawinenverbauungen Chrummtobel legen wir noch eine kurze Verschnaufpause ein. Einer Lokomotive gleich schnaufte unser ältester Kamerad Bruno (ü83 Jahre) den steilen Weg im Wald hinauf. Auf dem Ochsenboden angelangt, sehen wir unser Tagelziel Zilistockalp, 1388m, die uns weitere 10 Minuten Durchhalten abverlangt. 3 Stunden für 950 Höhenmeter inclusive Halt, eine respektable Leistung von allen über 65 Jährigen. Die Sonne trocknete im Nu unsere mit Schweiss getränkten Leibchen. Zur Nachrichtenzeit 12:30 Uhr beginnen wir mit dem Abstieg zur Hauptstadt der „Altfryen Republik Gersau“. Er war für mich Neuland und wusste nicht was uns erwartet.  Die vergangenen starken Regenfälle haben uns einen rutschigen Weg vorbereitet. Trittsicherheit, auch im Alter, ist das A und O bei solchen Bedingungen – speziell im Abstieg. Das Grathüttli habe ich mir als, wie der Name es erwähnt, eher eine in die Jahre gekommene und zusammen gezimmerte einfache Hüttä vorgestellt. Ohä lätz. Ein abgelegenes schmuckes und im Schuss gehaltenes Gebäude mit allem Nötigen stand vor mir. Ich könnte neidisch werden. Äs richtig schöns Fäschthüttli. Ab hier steigen wir innert Kürze zur Ochsenalp ab. Am Tisch werden noch einmal unserer Kräfte konzentriert. Während dem folgenden Abstieg wurde die Tourenleiter-Leistung von einem Teilnehmer bewertet. Fonsi meint: „ä schöni Tour isch de ä schöni Tour, wenn’s am Schluss nu äs paar Tröpfli gid“!!. Dankä, ich gib mer müöh.

600 Höhenmeter oder eine Marschstunde sind noch zu bewältigen und dann geniessen wir das vor uns stehende kühle Bier.

Und äs „Kafi-mit“ ghört au nu derzue.

Mit eurer Übernahme meiner Getränkekosten danke ich euch für die Unterstützung meines bescheidenen AHV Lohnes. Von den Tourenleiterspesen kann man nicht das Leben aber die Natur geniessen.

Hend sorg und machid‘s guet

Tour vom 9. Mai 2023 | Bericht vom 10. Mai 2023

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