Auf wenig bekannten Wegen um den Grossen Mythen
Am Montag schneite es noch bis auf rund 900m hinunter. Für eine Skitour in den unteren Regionen lag jedoch noch zu wenig Schnee. So machte sich am Chlaustag bei schönstem Winterwetter und morgens noch recht kühlen Temperaturen ein Trüppchen von 4 Frauen und 6 Männern auf den Weg, den Grossen Mythen vom Mythenbad aus zu umrunden.
Schon kurz nach dem Start gings rechts des Strässchens steil weg, Fuss- und Mountainbikespuren folgend aufwärts durch den Mythenwald bis zum Holzersträsschen, welches unter dem Grossen Mythen verläuft. Diesem folgend erreichten wir bald die «Talstation» des Holzflüelibähnchens. Von dort folgten wir noch steileren Wegspuren, welche uns bei zunehmender Schneehöhe direkt zum Holzflüöli führten. Unter der imposanten Westwand war hier ein erster Trinkhalt mit wunderbarer Sicht auf den Schwyzer Talkessel gefragt. Zum offiziellen Mythenweg querend stapften wir im jungfräulichen Schnee gemütlich der Zwüschet Mythen entgegen. Dort war dann eine etwas längere Pause angesagt, just zum Zeitpunkt, als die Sonnenstrahlen um den Affengarten herum Zwüschet Mythen erreichten. Für einmal waren wir mutterseelenalleine auf diesem sonst oft lärmgeplagten und überlaufenen Übergang und wir konnten ein paar Gämsen beobachten und die Aussicht in den Talkessel und die Muotathaler- und Urnerberge geniessen.
Der Weg zur Zwüschet Mythen Alp war eingeschneit und so mussten wir uns nicht über die illegal erstellte «Autobahn» und den damit verbundenen Raubbau an der schönen Natur hier oben ärgern! Schattseitig marschierten wir bei Minustemperaturen in froher Erwartung einer warmen Erfrischung der Holzegg entgegen, welche gemäss der Homepage der Mythenregion heute ja, wie übrigens auch die Zwüschetmythenalp, offen sein soll! Doch bei der Holzegg standen wir vor verschlossenen Türen, nichts war mit der vom Tourenleiter versprochenen Einkehr. Immerhin konnten wir uns in der Sonne auf einer Bank auf der Terrasse aus dem Rucksack verpflegen.
Die unzähligen Stufen des Holzeggweges liessen wir aus, um die während Jahrzehnten belasteten Knies der Veteranen zu schonen. Über die Alpwiesen, den Wald und zuletzt über ein Ried erreichten wir schon bald über «Karlsruhe» unsere Autos im Mythenbad. Den Abschlusstrunk genehmigten wir uns dann bei Renate im Windstock, welche den Männern spitzbübisch zu ihrem Geburtstag gratulierte. Zur Versöhnung tischte sie dafür Mandarinli, Nüsse und Chräpfli auf. Eine weitere, gemütliche Veteranentour auf für die meisten unbekannten Wegen direkt vor unserer Haustür, und diesmal ohne auch nur einen einzigen anderen Wanderer angetroffen zu haben, war Geschichte.
