Veteranen

Alpsigel 1660m, Zahme Gocht

Tourenbericht: Wisel Rey
Tourenleiter: Alois Rey

Diesmal liegt das Ziel der 9 Veteranen, der Alpsigel, weit in der Ostschweiz, im Alpstein. Von Appenzell aus erahnt man nicht, dass auf der anderen Seite über dem markanten Felsband eine grosse Alp mit einer schönen Flora und prächtiger Sicht auf den Alpstein verborgen liegt.

Die gut anderthalbstündige Anfahrt erfordert natürlich einen Kaffeehalt in Brülisau, bevor die rund 750 Höhenmeter unter die Füsse genommen werden. Vorerst folgen wir einem Wiesenweg durch ein Feuchtgebiet, welches jedoch aufgrund der auch hier herrschenden Trockenheit grosse Spalten im Boden aufweist. Bei der Oberen Leugangen erreichen wir den Rücken zwischen Brülisau und dem Schwendetal. Die Sonne wirkt schon tüchtig und so machen wir oberhalb der Gebäude von Chehr einen ersten Trinkhalt.

Der immer steiler werdende Weg führt uns bald in den Wald und damit in den Schatten hinauf zur Hütte Bärstein. Nochmals ist trinken angesagt, denn ab hier wird der Weg nun richtig steil. In kurzen Kehren erreichen wir so das Felsband und die schluchtartige Rinne der Zahmen Gocht. Diese ist mit massiven Verankerungen und einem Drahtseil versehen, was erlaubt, den Weg nochmals steiler anzulegen. Der Tiefblick hinunter nach Schwende und Wasserauen, aber auch der Blick zum gegenüber liegenden Schäfler und Wildkirchli ist eindrücklich. So erreichen wir, zwar tief schnaufend und schwitzend, die Hochfläche der Alp Sigel und treffen hier unsere zwei Gspänli, welche mit der Seilbahn hochgefahren sind und hier oben eine Rundtour unternommen haben.

Das alte, kruzlige, kleine Appenzellermännchen bei der Talstation mit seinem urchigen Appenzellerdialekt und seinen Erklärungen zur Funktion der Seilbahn hat ihnen einen bleibenden Eindruck hinterlassen! Auf der Alp Sigel geniessen wir bei der wohlverdienten Rast den Blick in den Alpstein. Ebenalp, Altenalptürme, Säntis, Altmann, Freiheit, Hundstein, Widderalpstöck, Mutschen, Kreuzberge, Stauberen, Hoher Kasten, Kamor, usw.

Während zwei Veteraninnen und ein Veteran den bequemeren Abstieg hinüber zur Seilbahn bevorzugen, nahmen die restlichen 8 SAC-ler den Abstieg zum Plattenbödeli unter die Füsse. Es ist schwer, an diesem Bergrestaurant vorbeizumarschieren, ohne einzukehren. Wir sind ja Veteranen, stellen den Genuss vor die Leistung und haben somit ein kühles Getränk verdient.

Wir beschliessen gemeinsam, statt die stotzige und eher langweilige Kiesstrasse durchs Brüöltobel runter zu bremsen, auf dem Höhenweg zum Ruhesitz, einer schön gelegenen Bergwirtschaft unter dem Hohen Kasten, zu wandern. Gerade als der Sturm aufzieht und kurz bevor der dunkle Himmel die Schleusen mit Donnergrollen öffnet, erreichen wir das schützende Haus. Janu, dann müssen wir halt nochmals einkehren und das Ende der kurzen, aber heftigen Regenschauer abwarten.

Und noch was, uns auf eine - meines Wissens - Premiere der Mythen Veteranen vorbereiten. Zuerst aber müssen Formulare ausgefüllt und Unterschriften gesetzt werden. Nun heisst es, Trottinett und Helm fassen. Noch ein Gruppenfoto, und dann geht’s auf der Asphaltstrasse 350 Höhenmeter flott hinunter nach Brülisau. Die Hosenböden sind zwar vom Spritzwasser etwas angefeuchtet, aber was nimmt man doch für eine solche Spritzfahrt alles in Kauf!

Tour vom 18. Juli 2023 | Bericht vom 21. Juli 2023

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